Die verschiedenen Formen der Sonnenallergie
Ja, es ist richtig. Es gibt tatsächlich mehr als eine einzige Form der Sonnenallergie. Am häufigsten finden wir die polymorphe Lichtdermatose (PLD) vor. Als einer der photoallergischen Reaktionen kann sie sowohl phototoxisch, als auch photoallergisch auftreten. Die phototoxische Reaktion kann jeden treffen, der sich der Sonne aussetzt. Wer jedoch auf Sonnenstrahlen mit einer photoallergischen Reaktion antwortet, ist für gewöhnlich bereits gegen andere Dinge allergisch bzw. reagiert extrem sensibel auf sie.
Wie kann man sich die Sonnenallergie vorstellen?
Handelt es sich um eine phototoxische Reaktion, ist es im Organismus durch die Sonneneinstrahlung zu einer chemischen Reaktion gekommen. Sie entsteht zwischen dem Sonnenlicht und dem so genannten Photosensibilisator. Genau genommen handelt es sich nicht um eine Sonnenallergie, sondern um eine sehr starke Lichtempfindlichkeit. Anders als bei einer normalen Reaktion auf die Sonneneinstrahlung reagiert der Organismus mit Blasenbildung, brennenden, zum Teil großflächigen Rötungen. Diese Reaktion entsteht überall dort, wo der Sensibilisator mit der Haut in Kontakt gekommen ist und diese hernach der Sonne ausgesetzt war. Folgende Substanzen kommen als Sensibilisator in Frage:
- Medikamente
- Chemikalien, diese können sich in Putzmitteln und verschiedenen Farbstoffen befinden
- Kosmetika bzw. deren Inhaltsstoffe
- Verschiedene natürliche Stoffe: Doldenblütler, auch Furocumarine genannt, sowie Johanniskraut (Hypericine), sowie Präparate, die Johanniskraut enthalten
Was also ist eine Photoallergie?
Die photoallergische Allergie, auch Sonnenallergie oder Photoallergie genannt, zeigt sich in Hautveränderungen, die durch die Aufnahme von ultravioletter Sonnenstrahlung initiiert werden. Das Immunsystem wird aktiviert und löst die Hautreaktionen aus. Die Photoallergene sind bereits auf der Haut oder in der Haut, sodass sie durch die Sonnenstrahlen aktiviert werden können. Folgende Substanzen führen zu dieser Reaktion:
- Parfüms und pharmazeutische Produkte
- Blutdrucksenker
- Entwässerungspräparate
- Verschiedene Schmerzmittel
- Malariamittel
- Antibiotika aus dem Bereich der Tetrazykline sowie der Sulfonamide
- Verschiedene Pflanzen, unter anderem Sellerie, Zitrusfrüchte, Petersilie
Fensterscheiben halten die UV-Strahlung nicht auf. Daher kann die Reaktion auch entstehen, wenn man sich in geschlossenen Räumen, aber direkt am Fenster aufhält. UV-B-Strahlen werden vom Fensterglas abgewehrt. Diverse Substanzen reagieren mit UV-A-Strahlen.
- Nach der Einnahme von verschiedenen Medikamenten kann es zu photoallergischen Reaktionen kommen, wenn sich die Inhaltsstoffe in der Haut wiederfinden.
- Verschiedene Einzelsubstanzen können sich unter Sonneneinstrahlung (UV-A-Strahlen) mit körpereigenen Eiweißstoffen verbinden. Es entsteht ein Antigen. Dieses löst eine Hautreaktion aus. Man kann diese Reaktionsweise mit einer Kontaktdermatitis vergleichen.
Die Symptome zeigen sich nicht sofort, sondern erst nach 12 bis 72 Stunden. Man nennt dies eine Spättyp-Reaktion. Ist ein Mensch erst einmal sensibilisiert, zeigt er erst sichtbare Symptome, muss er damit rechnen, dass er diese allergische Reaktion für den Rest seines Lebens bei den entsprechenden Auslösern zeigen wird. Handelt es sich um wirklich schlimme Reaktionen, ist es sinnvoll, dies in einem Notfallkärtchen oder -anhänger festzuhalten.
Die verschiedenen Sonnenallergie-Arten
Die Lichturtikaria: Menschen, die an der Lichturtikaria erkranken, haben Glück im Unglück, da sie nur auf einen ganz bestimmten Frequenzbereich des Sonnenlichtes reagieren. Meist handelt es sich um sichtbares Licht, sowie die unsichtbaren UV-A-Strahlen. Als hätten sie in ein Büschel frischer Brennesseln gefasst, entwickeln sich auf der Haut dieser Menschen Quaddeln. Diese Symptome treten innerhalb weniger Minuten auf. Sobald das Sonnenlicht verlassen wird, lösen sich diese Quaddeln von ganz alleine innerhalb von gut 2 Stunden auf.
Chronisch aktinische Dermatitis
Das Licht besteht aus unterschiedlichen Wellenlängenbereichen. Bei der chronisch aktinische Dermatitis reagiert die Haut auf unterschiedliche dieser Bereiche. Die Haut reagiert mit Juckreiz, der dauerhaft anhält. Der Juckreiz ist extrem stark. Sie wird als stärkste Form der Sonnenallergie bezeichnet.
PLD (Polymorphe Lichtdermatose)
Sie tritt sehr häufig bei Frauen in einem Alter zwischen 20 und 40 auf. Sicherlich kann sie auch bei Männern auftreten. Dies ist allerdings eher selten. Auch wenn während des Sonnenbades noch keine Symptome zu sehen sind, treten diese doch innerhalb weniger Stunden, manchmal sogar erst nach einigen Tagen auf. Die Bläschen und Quaddeln, die sich bilden, ziehen ebenso schnell wieder ab. Jedoch kann man der PLD leicht vorbeugen. Setzen Sie sich nicht abrupt der Sonne aus. Gewöhnen Sie Ihre Haut sehr langsam an die Sonnenstrahlen. Dies kann man, indem man den Aufenthalt in der Sonne Tag für Tag steigert. Die aggressive Mittagssonne sollte im Sommer dennoch grundsätzlich gemieden werden. Auch können Sonnenschutzcremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor die Haut schützen. Ist der Juckreiz erst einmal entstanden, ist ein Antihistaminikum notwendig, um diesen schnell zu beseitigen. Wer also in die Sonne in den Urlaub fährt, sollte vorsichtshalber eine entsprechende Salbe im Gepäck haben, wenn er weiß, dass die Sonne seiner Haut mitunter zusetzen kann.
Mallorca Akne
Rote Flecken, Knötchen und stark juckend Quaddeln – sie tritt überall an den freien Hautstellen auf, die der Sonne zuerst ausgesetzt sind. Behandelt wird sie mit einem Antihistaminikum. Allerdings kann man sie umgehen. Bevor man sich der Sonne aussetzt, sollte fett- und emulgatorfreie Kosmetik verwendet werden. Auch kann eine langsame Gewöhnung der Haut an vermehrte Sonneneinstrahlung vorbeugen. Wichtig ist zu wissen, dass es vornehmlich die UV-A-Strahlen sind, die zu dieser Hautreaktion führen.
Prävention statt Behandlung
Die Tendenz, eine Sonnenallergie beim Aufenthalt im Freien zu bekommen, ist etwas, womit man sich, ist sie erst einmal aufgetreten, immer wieder herumschlagen muss. Es ist also wichtig, dass man es im nächsten Sommer oder Urlaub gar nicht erst dazu kommen lässt. Dies lässt sich am einfachsten bewerkstelligen, wenn die Haut an die Sonne gewöhnt. Die andere Alternative ist das Bedecken der Haut. Es gibt viele Stoffe, die sehr leicht sind. Langärmelige Oberteile, lange Hosen oder Röcke aus diesen leichten Stoffen sind die beste Alternative, um auch im heißesten Sommer gut bekleidet die Sonne genießen zu können. Haben Sie eine Sonnenmilch mit einem hohen Lichtschutzfaktor stets greifbar, um gegebenenfalls darauf zurückgreifen zu können.
Sollte es Sie dennoch erwischen, muss nicht zwangsweise sofort zu den starken Mitteln gegriffen werden. Beginnen Sie mit einem Kühlpack, Quarkumschlägen oder feuchtigkeitsspendenden Cremes. Hierzu gehören die After-Sun-Lotions, Aloe-Vera-Cremes und ähnliche Produkte. Wichtig ist der Kältefaktor, denn er führt dazu, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Somit wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe verdrängt, die Schwellungen gehen zurück.
Auch die Einnahme von Beta-Carotin und Vitamin E sollte vorbeugend geschehen. Das Beta-Carotin unterstützt die Hautfunktionen dauerhaft, sodass diese dauerhaft gestärkt wird.
Diverse Produkte können zur Vermeidung oder zumindest der Abmilderung der Sonnenallergie eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt, wer empfindliche Haut hat, sollte seine Haut auf diese nächste, sonnenintensive Zeit vorbereiten. Bei starken Reaktionen ist die Unterstützung eines Hautarztes empfehlenswert. Diesem stehen noch weitere Mittel zur Verfügung, die allerdings nur nach eingehender Beratung und zum Teil ausschließlich auf Rezept erhältlich sind. Achten Sie auf sich, denn der nächste Sommer kommt bestimmt.